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Der Zug von Istanbul nach Bukarest durchquert Bulgarien. Vom Zugfenster aus betrachtet ist Bulgarien ein liebliches und herbstliches Land, und am Bahndamm stehen Buesche mit wirklich leuchtenden, herbstgelben Blaettern. Es regnet leicht, und der Regen laesst das Land ein bisschen melancholisch erscheinen. Es sehe aus "wie ein Herbstgedicht", sagt mein Abteilnachbar, der in Freiburg studiert und ebenfalls von Kirgisien aus ueber Land hierher gekommen ist.

Wir erreichen die rumaenische Grenze und ueberqueren die Donau. Die Donau ist hier, kurz vor der Muendung ins Schwarze Meer, unglaublich breit. Auf der bulgarischen Seite steht ein grosses Kraftwerk. Die gesamte Abfertigung dauert auf beiden Seiten etwa eine Stunde.

Bukarest ist, um es hier nur kurz zu sagen, eine Stadt mit unglaublich kaputten Strassen, unglaublich schoenen, wenn auch zum Teil heruntergekommenen Haeusern und Pariser Strassennamen. Dies ist das alte Paris des Ostens, das seinen Namen zu Recht traegt. Ich treffe meinen alten Schulfreund Peter, der als angehender Regisseur kurz vor der Premiere seines ersten Theatherstueckes steht. Es gibt den "Palast des Volkes", den groessenwahnsinnigen Prachtbau Nicolai Ceaucescus, den "Platz der Revolution", auf dem Ceaucescu gestuerzt wurde, es gibt kaum Touristen, ein unbeschreibliches Nachtleben, kleine Laeden, Benetton, windige Zuhaelter vor dem Hotel "Interconti", neueroeffnete Cafes, unzehlige Theather und eine grossartige, energiegeladene Athmossphaere, die ein bisschen an das Ostberlin der Nachwende erinnert, und alles in allem, so viel sei verraten, kann ich nur empfehlen, sofort und unverzueglich fuer mindestens ein Wochende nach Bukarest zu fahren. Sofort!
 

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